Kunst inne Kirche zeigt die Collection B., Vernissage mit Bodo Menze.
Der 04.05.2025 dürfte den Menschen, die im Rahmen unserer Aktion Kunst inne Kirche dabei sein durften, in besonderer Weise in Erinnerung bleiben.
Vorweg, aufgrund der begrenzten Kapazitäten in der Kirche St. Joseph hatten nur geladene Gäste Zutritt und so war die Veranstaltung mit knapp 250 Gästen bis auf wenige Plätze gefüllt. Auch das können wir schon vorweg nehmen:
Unser Vorstandskollege Bodo Menze, vielen bekannt als Architekt der Schalker Nachwuchsarbeit und langjähriger Fußballfunktionär bei S04, hat anlässlich des Vereinsgründungstags gezeigt (S04 ist an diesem Tag auch 121 Jahre alt geworden), dass in ihm auch ein außergewöhnlicher Künstler steckt.
Während die U19 des FC Schalke 04 im Elfmeterschießen um den Halbfinaleinzug kämpfte, lud die Stiftung Schalker Markt und Bodo Menze einige Kilometer weiter zur ganz eigenen „Verlängerung“ ein: einer Ausstellung mit 24 seiner Kunstwerke. Genauer und wie kann es anders sein 19 + 04 + ein weiteres auf der Ersatzbank. Der Ort war ebenso bedeutungsvoll wie der Anlass – die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke. Seit Jahren setzen wir uns zusammen mit Bodo für den Erhalt dieses historischen Ortes ein. Die Ausstellung war keine klassische Vernissage, sondern ein Erlebnis zwischen Emotion, Erinnerung und Ausdruck.
Die Arbeiten von Bodo Menze vereinen verschiedene Techniken: Nagelkunst, die durch präzise Anordnung Strukturen schafft, Schraffierungen auf Aluminium, die durch den Wechsel der Arbeitsrichtungen besondere Effekte erzielen, Collagen mit Anspielungen auf Frankreichaufenthalte, die französische Sprache und Fußball sowie farbliche Gestaltungen, die sich im Farbkreis der Primärfarben (Gelb, Rot und Blau) sowie Sekundärfarben (Grün, Violett, Orange) bewegen und Stimmungen, Dynamik und Energie transportieren.
Durch die Kombination dieser Techniken entstehen Werke mit Tiefe und individueller Handschrift. Die Ausstellung lud dazu ein, Kunst aus einer neuen Perspektive zu betrachten – als Verbindung von Material, Technik und persönlicher Erfahrung
Zur Person:
Geboren und aufgewachsen ist Bodo Menze im Schatten der Glückauf - Kampfbahn auf der heuten Schalker Meile in Schalke-Nord als Nachbar von Ernst Kuzorra. Er interessierte sich immer schon für Kunst - nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Aber beruflich bedingt mussten erst in Ausbildung und Studium an der Ruhr Universität Bochum (RUB) und der Sporthochschule Köln (DSHS) über weite Strecken andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Nach Abschluss seines Studiums mit dem zweiten Staatsexamen und dem Fußball-Lehrer-Diplom fand er zunächst für 6 Jahre als Verbandstrainer im Fußball-Verband-Niederrhein (FVN) in der Sportschule Duisburg-Wedau seine berufliche Heimat.
1991 wurde er mit dem Auftrag zu seinem Heimatclub zurückgeholt, das NLZ des Clubs neu aufzubauen, woraus die überaus erfolgreiche „Knappenschmiede“ hervorgegangen ist, die er 23 Jahre leitete. Darüber hinaus war Bodo Menze rund anderthalb Jahrzehnte lang für Königsblau in den „Internationalen Angelegenheiten“ zu Hause.
Seit 2008 ist er als Kunstschaffender unterwegs und setzt sich ernsthaft mit Kunst auseinander.
Zu den Gästen an diesem Tag zählten Weggefährten und Vereinsikonen wie Klaus Fischer, Olaf Thon, Mike Büskens – aber auch Vertreter des Vereins, darunter Ender Ulupinar und Sebastian Buntkirchen sowie der Stiftung Schalker Markt, u. a. Clemens Tönnies, Markus Pottbäcker, Mike Büskens. Gemeinsam mit Opernsängerin Anke Sieloff stimmten sie am Ende das Vereinslied an. Gänsehaut pur in den Kirchenbänken. Insgesamt ein wunderbarer Nachmittag zwischen Vergangenheit und Vision, voller Emotion, Fußball und Kunst. Und ein Mann, der Schalke auf seine ganz eigene Weise ein Stück reicher gemacht hat.
Fotos: Viktoria Pätzold